Postenlauf

zur Wegstrecke, Postenverteilung, Postenvergabe & Einteilung…

zur Wegstrecke:

  • nicht zu lange Entfernungen zwischen den Posten (Zeitbedarf! Gefahr des Verlaufens!) – es sollen ja die Aufgaben am Posten bewertet werden und nicht die größte Kilometerleistung…
  • die Wegstrecke muss nachvollziehbar sein, nicht dass alle Gruppen zu viel Zeit mit dem Postensuchen verbrauchen!
  • die Wegstrecke sollte vom Planungsteam vorher abgegangen/abgefahren werden. Eine Planung per Kartenmaterial ist sicherlich möglich – aber in Natura entdeckt man noch so manche Schwierigkeit, denen die Gruppen begegnen könnten: z.B. Trampelpfade, neue Wegverläufe (gerade bei Feldwegen), Gefahrenstellen oder Neuigkeiten – die in den Karten noch nicht erfasst worden sind.
  • Die Wegstrecken zwischen den Posten können per Markierung (Schnitzeljagd, Waldläuferzeichen o.ä.), per Krokie oder Karte vermittelt werden. Auch eine Vorgabe von Marschkompasszahlen ist denkbar (aber diese Methode ist zeitaufwendiger und die Gefahr des verlaufens / verpeilen größer!). In der Praxis hat es sich als schwierig erwiesen, wenn die einzelnen Posten der Gruppe erzählen, wo der nächste Posten ist, wenn diese die Strecke nicht vorher selbst abgeschritten haben.
  • Die Streckenabschnitte sollten so liegen, dass eine Gruppe beim möglichen Verlaufen von einem mobilen „Streckenüberwachungsteam“ relativ schnell wiedergefunden werden kann.

zur Postenverteilung:

  • Eine Anordnung der Posten entlang einer Wander/Hajk-Strecke lässt den größten Spielraum zu: hier kann man die Sippen auch so durch die Umgebung führen, dass sie Land und Leute kennen lernen können (ideal bei Auslandsfahrten). Für einen Postenlauf auf einem Lager oder einem HAJK in einem begrenzten Raum (z.B. 10km Umkreis um ein Fahrtenziel / Sternfahrten) ist eine Anordnung im „Kreis“ am sinnvollsten. Die Anordnung der Posten im Kreis z.B. zum Vorteil, dass alle Gruppen relativ schnell wieder im Lager sein können. Auch das überspringen eines Posten bei „Stau“ ist schneller möglich. Der Kreis biete einen weiteren Vorteil: Die Gruppen können an verschiedenen Posten an verschiedenen Stellen im Kreis anfangen und dennoch alle Posten der Reihe nach abarbeiten. So relativiert man von vornherein die Gefahr des „Staus“ von Gruppen vor einem Posten, als wenn alle an einem Punkt anfangen. Außerdem können so alle Gruppe zur gleichen Zeit starten und der Postenlauf ein gemeinsames Ende (vorgegebene Endzeit) finden.
  • Die Richtung sollte für die Gruppen vorgegeben werden (z.B. Kreis im Uhrzeigersinn abarbeiten), damit sich die Gruppen nicht begegnen und es zu „Staus“ oder anderen Problemen kommt.
  • Die Posten sollten relativ in gleichen Abständen auf der Wander/HAJK-Strecke verteilt werden.
  • Bei einem HAJK / Postenlauf über Nacht sollten die Posten so verteilt werden, dass dort jeweils auch die Möglichkeit besteht, ein kleines Nachtlager einzurichten. Man bedenke, dass es häufig vorkommt, dass neben dem Postenpersonal auch Gruppen am Posten selber pennen.
  • Ein solcher Posten sollte nicht unbedingt an einer stark befahrenen Strasse oder oft benutzen Waldweg liegen – lieber ein ungestörtes Plätzchen, damit keine dummen Fragen kommen (man kann eben nicht immer den Besitzer ausfindig machen und fragen – besser wär´s natürlich!).
  • Der Posten sollte natürlich auch so liegen, dass die Aufgabenerfüllung nicht behindert oder erschwert wird. Der Posten Feuerkunde sollte z.B. nicht in einem Moor/Heide-Gebiet liegen etc. Einen Brückenbauposten legt man natürlich am besten an einen kleinen Bach oder Fluss…
  • Der Posten sollte so verteilt werden, dass er relativ gut von den Sippen gefunden werden kann, ggf. Markierung mit Waldläuferzeichen vom Weg an. HAJK-Posten sollten so liegen, dass sie (z.B. beim Fahrradhajk) auch mit dem Fahrrad erreichbar sind (der Streckenüberwachungstrupp sollte am besten auch per Fahrrad unterwegs sein).
  • Ist eine Markierung des Postens auf der Karte nicht eindeutig möglich, sollte der jeweilige Posten in Natura nachhelfen (kleine Fahne, Stoffwimpel, Waldläuferzeichen…). Dies gilt vor allem, wenn der Posten (z.B. auf eigener Initiative) einen Platz relativer Nähe sucht. Beim HAJK ist es möglich, dass der Posten sein Nachtlager von der Stelle entfernt aufschlägt, wo z.B. besser Möglichkeiten zum Krötenaufbau vorhanden sind. Dann muss der Weg ggf. zum eigentlichen Posten markiert werden.
  • Es ist sinnvoll, vor allem bei einem größeren HAJK oder einen Fahrradhajk, die Posten so zu legen, dass relativ einfach ein Notruf abgesetzt werden kann, der Posten auch mal Wasser oder Milch vom Bauern holen kann, ggf. der „Streckenüberwachungstrupp“ mit einem Bulli o.ä. vorbeikommen kann (Tee vorbeibringen, Fusskranke abholen, Pannenhilfe…) oder die Möglichkeit besteht, die Notfall-Nummer zum HAJK-Team anzuwählen, falls Probleme oder fragen auftreten.
  • Ganz wichtig (ist schon alles mal vorgekommen): Der Platz des Posten bzw. der Eintrag auf der Karte / dem Krokie sollte so sein, dass der Posten selber auch den Punkt findet. Ganz problematisch ist es, wenn die Postencrew aufgrund von mangelhafter Wegbeschreibung oder ungenauen Kartenmaterial woanders sitzt, als die sollte und so die Gruppe den Posten natürlich nicht / oder nicht auf anhieb finden!

zur Postenvergabe & Einteilung:

  • Gerade bei Postenläufen über Nacht / einen mehrtägigen HAJK ist ist sinnvoll, die Posten mit mind. zwei Personen zu besetzen. Zum einen langweilt sich der Posten dann nicht die Hälfte der Zeit über allein irgendwo in der Wallachei. Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass einer der Crew dann mal Wasser holen kann, Einkaufen gehen kann – oder für große Königstieger im Wald verschwinden kann – ohne dass Posten & Material unbeaufsichtigt herumliegen oder Gruppen den Posten übersehen / die Crew nicht finden…
  • Die Postencrew sollte mit der Postenaufgabe vertraut sein, selbst die Aufgabe lösen können, damit sie entsprechen bewerten und ggf. Hilfestellung leisten kann. Am besten man teilt seine Spezialisten im Stamm ihren „Fachgebieten“ zu, damit diese entsprechend mehr Ideen und Initiative in die jeweilige Postenaufgabe einbringen können und ggf. über mehr Hintergrundwissen verfügen.
  • Die Posten sollte relativ gleichmäßig verteilt und abwechslungsreich sein (Praxis, Theorie und Fun im Wechsel, ebenso „tote“ und „lebende“ Posten mischen…)
  • noch ein Tipp zum HAJK über Nacht: Sinnvoll ist, den Gruppen und Posten Zeiten mit auf den Weg zu geben, zwischen welchen Zeiten die Posten „geöffnet“ haben. So kann man nicht nur Mittagspausen oder Nachtruhen für Posten einräumen, sondern den Posten auch die Möglichkeit geben, sich eine weiter entfernte Übernachtungsmöglichkeit (Bauernhof o.ä.) zu suchen oder sich mit anderen Posten zu treffen / verabreden. Es muss aber gewährleistet sein, dass die Posten zu ihren „Öffnungszeiten“ auch anwesend (und ansprechbar 🙂 … ) sind.
  • Probenlauf oder Fun-Postenlauf?

    Es sollte vor der Grundplanung festgelegt werden, welchen Maßstab der Postenlauf haben soll. Soll er vordergründlich zum Abprüfen von Pfadfindertechniken (z.B. bei einem Probenlauf) dienen oder einfach nur als „Programm auf einem Lager“ umgesetzt werden. Dementsprechend sind auch die Inhalte der Postenaufgaben zu wählen. Beim letzteren sollte der Spass nicht zu Kurz kommen und es würde sich empfehlen, viele Fun-Posten (wie Wasserkannen stämmen, Wasserbomben-Spießen, Eierlauf oder Eierfangen, Lieder dichten oder schottische Lagerolympiadespiele) einzubauen. Auch bei einem Technik-Lauf, wo vordergründlich die Kenntnisstände und Fähigkeiten bewertet werden sollen, kann es nicht Schaden, zur Abwechslung mal einen Spassposten einzubauen oder die Posten als besondere Herausforderung zu gestalten (ein Kröte in 1m Höhe aufbauen, Brücke mit nur wenigen Mitteln aufbauen, Kothe auf Zeit…)

    Zur Bewertung:

    Es gibt unterschiedliche Methoden, die Posten zu bewerten. Nur nach dem Ergebnis, oder auch andere Kriterien wie Umgangston oder Materialumgang aufnehmen. Dazu empfiehlt es sich, eine Art Laufkarte für die Gruppen oder einen einheitlichen Bewertungsbogen für die Posten vorzubereiten (kopierte Bewertungsbögen sind auch in sofern Praktisch, da nicht jeder Posten immer Papier bei sich hat – und manchmal eben zur Cornflakspackungsinnenseite o.ä. greift).

    Gut bewert hat sich auch, den Kriterienkatalog vorzugeben (siehe Beispiel), und vor allem das Bewertungssystem festzulegen, damit alle Posten nach gleichem Muster bewerten (Punkte-System, Smilie-System, Farben-System (grün = gut, rot = schlecht…), Notensystem etc.) Das erleichtert die spätere Auswertung ungemein, wenn alle Posten das gleiche Bewertungssystem verwendet haben und man leichter und nachvollziehbar die Gewinnergruppe ermitteln.

    Hier ein Beispiel für eine Bewertungstabelle:

    Postenlauf_Bewertung_Bsp

    >> Beispiel für eine Laufkarte für die Gruppen (PDF) | (MS Word)

    >> Beispiel für einen Auswertungsbogen für die Posten (PDF) | (MS Word)

    Zielgruppe, Thema, Einbindung in ein Rahmenprogramm…

    zur Zielgruppe:

    Es ist natürlich wie bei jedem Programmblock wichtig, vorher klar zu definieren, für welche Zielgruppe der Postenlauf sein soll. Grad der Schwierigkeit, Postenverteilung und Fragestellungen bei „toten Posten“, „HAJK-Briefen“ oder „Botschaften“ richten sich natürlich nach dem Alter und Ausbildungsstand der Teilnehmer. Wölflinge / Kids aus der Kinderstufe werden mit dem Spleißen wohl nicht unbedingt was anfangen können, R/R hingegen wollen oder sollten mal etwas herausgefordert werden (Kröte als Baumhaus?). Wichtig ist auch die Gruppenstärke: Wenn die Laufgruppen nur 3-4 Leute haben, ist der Bau einer aufwendigen Lagerbautenkonstruktion schwieriger als wenn ganze Sippen oder Gilden/Trupps anrücken. Auch hier gilt es zu schauen, wie abwechslungsreich die Posten sind, und ob man dann und wann einen Spaßposten einbaut.

    zum Thema:

    Hat das Lager oder der HAJK vielleicht ein „Fahrten“-Thema: So könnte man Kreativ- und Werkposten beim Thema Mittelaltermarkt einbauen, vielleicht auch einige Ritterspiele als Funposten zwischendurch. Bei einem „Steinzeitlauf“ kann man vielleicht versuchen, mit Feuersteinen ein Feuer anzumachen – oder einfache Werkzeuge herstellen lassen (auch die Steinzeit-Tänze beim Kreativposten sollen es in sich haben…). Wenn das Lager / die Fahrt einen Abschluss einen LZP (Langzeitprogramms) bildet, könnte man vielleicht vorher auf Sippenstunden oder Lager-Workshops gebastelte Verkleidungen, Ritterschilder, Fahnen etc. einbauen.

    Eine besondere Art des Postenlaufs ist eine Lagerolympiade, an denen die Gruppen die Spiele an verschiedenen Posten rund ums Lager bestreiten. Hier ein Beispiel für eine Lagerolympiade (PDF) nach Ideen von einer Schottischen Lagerolympiade. Hier Beispiele für Ritterspiele (PDF) aus dem Spielemenü.

    zum Rahmenprogramm:

    Nicht nur der klassische Postenlauf auf einem Lager (Nachmittagsprogramm) oder die besondere Form einer Lagerolympiade können mit Posten kombiniert werden. Ein Postenlauf kann auch über Nacht gehen, Posten können auf einem HAJK eingebaut werden – oder in einem Geländespiel. Auch gilt es, Zeitbedarf und Zielgruppe im Auge zu haben. Bei einem HAJK sollten beispielsweise die Aufgaben nicht zu umfangreich sein, so dass die Sippen neben Pausen auch noch Zeit haben, die Strecke zu schaffen und alle Posten zu erreichen.

    In einem Geländespiel können z.B. Posten mit verschiedenen Aufgaben eingebaut werden. Handels- und Tauschposten, oder Posten, wo man nach einer Aufgabenerfüllung oder einem vorgetragenen selbstgedichteten Lied neue Lebensbänder, Goldtaler, eine Schatzkarte vom Druiden oder den Stein der Weisen bekommt…

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