Das Totemtier
Jede Gruppe wählt sich ein Totemtier, das auf einem Wimpel abgebildet wird. Der Begriff Totem kommt aus der Völkerkunde. Bei fast allen Naturvölkern dieser Erde, z.B. bei den Indianer oder Eskimos, ist das Totem ein Tier, ein Baum oder eine Pflanze – in jedem Fall aber ein Wesen aus der Natur, von dem sich die Eingeborenen magische, zauberische Einflüsse auf einzelne Personen oder Gruppen, auf eine Familie, einem Dorf oder Kriegertrupp, erwarten und das wie ein Dämon oder eine Schutzgottheit verehrt wird.
Nun glauben Pfadfinder nicht an Dämonen, noch haben sie etwas mit dem Kriege zu tun. Das Totemtier einer Pfadfinder-Sippe hat andere Zwecke: Erstens soll es durch seine besonderen Eigenschaften – durch Mut, Schnelligkeit und Ausdauer etwa – Vorbild sein, und zweitens soll es deinen Forscherdrang wecken und deine Beobachtungsgabe schärfen.
Deshalb soll dein Totemtier bzw. das Totemtier deiner Sippe kein exotisches Lebewesen sein – ein Panther oder ein Bär etwa – , sondern in deiner Heimat vorkommen. Im Laufe der Zeit hat jedoch BiPi´s ursprüngliche Idee des Totemtieres eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren. Gelegentlich wählen heutzutage junge Pfadfinder nicht mehr Tiere, sondern Menschen als Patrouillien- / Sippen- oder Fähnleinvorbilder: z.B. der Urwaldarzt Dr. Albert Schweitzer.
Vereinzelt haben Pfadfinder auch kuriose Totem“Tiere“, wie z.B. Donald Duck oder Asterix. Vorbildlich scheinen ihnen wohl die Fröhlichkeit und der Witz dieser modernen (Fabel)Wesen zu sein. Andere Sippen oder Stämme geben sich z.B. auch Namen aus Legenden und Geschichten, z.B. Ritternamen. Meuten, die nach der Dschungelbuchidee arbeiten, benennen sich beispielsweise nach den den Charakteren aus dem Dschungelbuch (Kaa, Balu…). Die Sippen des Rasteder Trupp Lohengrin wurden Anfangs nach Vögeln benannt, wie z.B. Sippe Albatros, Schwalbe, Flamingo, Kea, Kiwi, Rabe, Ortolan oder Adler… (siehe Truppgeschichte). Später wurden ritterliche Namen wie Lancelot, Gawan, Merlin, Gralsritter oder Arthus verwand.
Im VCP Stamm Jadeburg werden die Sippen aller Stufen nach einst für ihre Zeiten zivilisierten und weitentwickelten Völker benannt, wie z.B. Wikinger, Hunnen, Kelten… Auch wenn einige aus dem Gemeindekirchenrat die Meinung vertreten, dies seien unchristliche Namen, und sich damit zeitgleich über andere Religionen erheben und die eigene Religions-Geschichte (z.B. Kreuzzüge) zu verdrängen scheinen, gibt es viele Stämme auch in anderen Verbänden, die sich solche Namen aussuchen, z.B. Trupp Kelten o. Trupp Römer im Stamm Parzival, oder der Stamm Germanen im BdP LV Niedersachsen.